GEDICHTE


 

 

ES IST KEINE UNTAT 

UNTÄTIG ZU SEIN

DOCH IN DER TAT

IST TÄTIG ZU WERDEN

OFT SCHWERER

ALS ES ZU SEIN

 


 EIN STÜCK FRÜH

 

TRÄNEN IM MÜSLI 

UND IM KAFFEE

PERLEN DER TRAURIGKEIT

BILDEN EINEN SEE

ICH SCHWIMME WEIT

 

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ROT - BLAU - GELB - GRÜN

 

OHNE ROT ZU WERDEN

LÜGST DU DAS BLAUE VOM HIMMEL

WÄHREND GELBE LÖWEN

IHRE ZÄHNE IM GRÜNEN GRAS VERLIEREN

 

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EIN WORT IST EIN ORT

 

EIN WORT IST EIN ORT

EIN ORT MIT W

GEHST DU FORT

LÄSST DU DEM ORT 

DAS F

FÜR EIN WORT IM ORT DORT

 

EIN ORT IST EIN WORT

DEM DAS W FEHLT

BLEIBST DU DORT

SO SCHENKST DU DEM ORT

EIN D

 


 

ICH WILL.........

 

ICH WILL...

DA SEIN OHNE HIER ZU BLEIBEN

UND OHNE EILE DIE ZEIT VERTREIBEN

ICH WILL...

REALITÄT IM TRAUM ERKENNEN

UND LAUFEN OHNE WEG ZU RENNEN

ICH WILL...

UNANTASTBARES BERÜHREN

UND NÄHE IN DER FERNE SPÜREN

ICH WILL... 

LICHTER OHNE SCHATTEN SEH'N

UND VOLLER MUT DIE ANGST EINGESTEH'N

ICH WILL...

IM LÄRM ZUR RUHE FINDEN

UND BEIM SEHEN NICHT ERBLINDEN

 


DER WEG IST DAS ZIEL

 

DES WINTERS EIS

IST NUN GEBROCHEN

WASSER RINNT UNTER MEINEM FUß

ICH HAB DEN FRÜHLING SCHON GEROCHEN

UND WEIß

DASS ICH JETZT GEHEN MUSS

DEN WEG DEN ICH NICHT KENNE

WERDE ICH ERFRAGEN

UND ICH RENNE

OHNE EILE

IN GEDANKEN DIE MICH TRAGEN

EINEM UNBEKANNTEN ZIEL ENTGEGEN

ZWISCHEN WIRKLICHKEIT UND TRAUM

OFFENE FRAGEN

WERDEN GESCHLOSSEN

WIE EIN SCHIRM NACH DEM REGEN

 


GEDANKEN ZUR ZEIT


ZEITVERLUST

 

MIR LÄUFT DIE ZEIT DAVON

ICH RENNE HINTERHER

DOCH ERWISCHE ICH SIE NICHT

UND VERLIER DABEI NOCH MEHR


WENN DIE ZEIT 

EINEM ZEIT LASSEN WÜRDE

SICH ZEIT ZU NEHMEN

HÄTTE MAN AUCH MEHR ZEIT


DER ALLTAG

 

DER ALLTAG IST HUNGRIG

UND FRISST MEINE ZEIT

IST ER ENDLICH MAL SATT

BIN ICH NICHT MEHR BEREIT

SO GEHT ES DAHIN TAG FÜR TAG

ICH WEIß DASS ICH SO NICHT LEBEN MAG

DARUM LASS ICH DEN ALLTAG JETZT HUNGERN

UND NEHME MIR DIE ZEIT


PLANLOS

 

DURCH DIE STADT GELAUFEN

VERGESSEN WAS ICH SOLLTE

IM KOPF EIN TRÜMMERHAUFEN

GEGESSEN WAS ICH WOLLTE

KEIN ANGEBOT 

LÄDT MICH EIN ZUM KAUFEN

WENN ICH NUR WÜSSTE

WAS ICH HIER WOLLTE

UND ERLEDIGEN SOLLTE

WÜRDE ICH JETZT NICHT SO SCHNAUFEN

 


WAS FÜR EIN TAG!

 

TASSE NEBEN DEM TISCH ABGESTELLT

SPLITTER IN DER HAND

NACHBAR'S HUND HAT GEBELLT

PUDERDOSE INS CLO GEFLOGEN

ZAHNCREME-SPUREN AUF DEM KLEID

SCHNELL IN EIN NEUES GEWAND

FINGERNAGEL UMGEBOGEN

ES DRÄNGT DIE ZEIT

SCHLÜSSEL GESUCHT

ENDLICH GEFUNDEN

GERANNT GESTOLPERT

NUR KLEINE SCHÜRFWUNDEN

UND FURCHTBAR GEFLUCHT

 

AUTO NICHT GLEICH ANGESPRUNGEN

ALLE AMPELN AUF ROT

IM RADIO WIRD DON'T WORRY GESUNGEN

ICH LACH MICH GLEICH TOT

VERSPÄTET ZUR ARBEIT GEKOMMEN

SELBST MEIN CHEF WAR SCHON DA

DIE STECHUHR-KARTE DES KOLLEGEN GENOMMEN

ABER SONST - ALLES KLAR

 


 

BUNTE GEDANKEN

 

WENN EIN TAG 

AUCH GRAU SEIN MAG

SO LIEGT DAS MEIST AM WETTER

ICH DENKE BUNT 

UM MICH ZU WEHREN

DANN IST DER TAG

DOCH GLEICH VIEL NETTER

 

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KLIMAKTERIUM

 

JAHRESWECHSEL - WECHSELJAHRE

STIMMUNGSSCHWANKUNG

GRAUE HAARE

FARBE WECHSELN

UND BEKENNEN

WEG SIND DIE JAHRE

DER FRUCHTBARKEIT

ICH WILL DAS KIND BEIM NAMEN NENNEN

WECHSELJAHRE - JAHRESWECHSEL

NEUE WEGE - NEUE ZEIT

 


ENDE DES SOMMERS

 

HEIß UND LANGE

BIST DU GEWESEN

HAST MICH IM SCHWEIß GEBADET

UND MEINE HAUT GEFÄRBT

NUN BIST DU VORBEI

DER HERBST IST DA

EIN RAUHER BESEN

MIR WIRD SCHON BANGE

DER WINTER KOMMT NAH

UND LEGT MICH AUF EIS

HAT SCHNEE IM GEPÄCK

LÄSST NUR KÄLTE SPÜREN

VIEL ZU LANGE

MUSS ICH DEN OFEN SCHÜREN

DOCH JEDER WEIß

NACH LANGEM WARTEN

ZEIGT SICH DER FRÜHLING

IM FRISCHESTEN GRÜN

LÄSST BLUMEN IM GARTEN

UND MENSCHEN AUFBLÜH'N

 


FRÜHLING ?

 

DER MAI IST VERGANGEN

MONAT DER WONNE

DES HIMMELS BLAU

MIT WOLKEN VERHANGEN

KEINE WÄRMENDE SONNE

NUR KÄLTE NÄSSE UND GRAU

 

ERSEHNTES GRÜN

AUF BÄUMEN UND WIESEN

LIEß LANGE AUF SICH WARTEN

OBWOHL SCHON VIELE BLUMEN BLÜH'N

KANN ICH IHN NICHT GENIEßEN

MEINEN SCHÖNEN GARTEN

 


ZUM 18.

 

HEUTE BIST DU 18 JAHR

ICH DENK ZURÜCK ALS ICH ES WAR

SEHR LANGE IST ES HER

VOR MIR LAG DAS OFFENE MEER

AUS EIGENEM WILLEN 

SPRANG ICH HINEIN

UND IM STILLEN

GANZ ALLEIN

EBBE UND FLUT

LEHRTEN MICH

ANGST UND MUT 

VERMEHRTEN SICH

FREUDE UND LEID

SO NAH UND SO WEIT

HAB VIEL SALZIGES WASSER GETRUNKEN

OFT WAR KEIN LAND IN SICHT

MEIN RETTUNGSBOOT IM MEER VERSUNKEN

ABER ICH NOCH NICHT

ICH KÄMPFTE GEGEN STURM UND WELLEN

UND SCHWAMM IMMER WEITER

VOM DUNKLEN ZUM HELLEN

MAL TIEF BETRÜBT DANN WIEDER HEITER

HAB VIEL GESEH'N UND VIEL VERPASST

NICHT IMMER GING ES WIE ICH WOLLTE

MEISTENS NUR WIE ICH ES SOLLTE

SO MANCHES AUCH DANEBEN

DENNOCH HAB ICH NIE GEHASST

ZU SEHR LIEBTE ICH DAS LEBEN

NOCH IMMER SCHWIMM ICH IN DEM MEER

DIE GRÖßTEN WELLEN SIND BESIEGT

DER LETZTE STURM IST LANGE HER

SCHAU

WIE RUHIG UND BLAU

ES VOR MIR LIEGT